Wie kann es nur sein? Heute morgen haben wir noch im Bett gekuschelt, sind dann zusammen aufgestanden, haben unseren Tag gemeinsam begonnen. Du warst wie immer, die treueste Freundin, die ich je hatte. Jedes Mal, wenn ich zur Tür herein kam – und heute waren es viele Male – hast Du Dich gefreut, als hätten wir uns Monate nicht gesehen.. Doch auch heute habe ich Dich einige Male nur flüchtig gestreichelt … ich war so in Eile. Ganz furchtbar wichtige Dinge mußten erledigt werden, hier noch ein Telefonat, schnell noch einkaufen, die Post wegbringen, dann noch dies und das und jenes. Hätte ich gewußt, daß es unser letzter gemeinsamer Tag werden würde, ich wäre aufmerksamer gewesen. Hätte Dich ebenso freudig begrüßt – jedes Mal – wie Du mich. Hätte ich es gewußt …
Nun liegst Du drüben im Wohnzimmer und ich sitze hier im Büro und schreibe meine Gedanken auf. Ich würde gern mit jemandem reden, jemandem von Dir erzählen, von den lustigen Geräuschen, die Du machtest, wenn Du Dich gefreut hast. Es klang immer wie ein Oink-Oink. Manchmal nannte ich Dich darum mein kleines Ferkelchen. Oder davon, daß Du Dir nach dem Essen zu gern Deine süße Schnute an meinen Hosenbeinen abgerubbelt hast. Oder davon, wie Du die Hundekinder, die hier zur Pflege waren, wie Deine Kinder behandelt, sie geputzt und beschützt hast. Oder davon, wie mir jedes Mal das Herz überging, wenn Du in Deinem betagten Alter – es ist noch gar nicht lange her – plötzlich vor Lebensfreude losgerannt bist, kleine Bocksprünge machtest und irgendwie ein Lachen in Deinem lieben Gesichtchen lag. Und ich würde auch gern jemandem von heute Nacht erzählen, von unserem letzten Abend, von unserem Abschied, Du in meinen Armen. Es tut so weh.
Doch es ist zu spät in der Nacht, um jemanden anzurufen. Hat es das eigentlich jemals gegeben? Du nicht im gleichen Zimmer wie ich? Ja, manchmal. Wenn ich in Gedanken eine Tür schloß und Du noch in dem Raum warst. Doch es dauerte nur wenige Sekunden, da fingst Du an zu protestieren. Und wenn ich die Tür öffnete, hast Du Dich lautstark gefreut, mich wiederzusehen. Du warst immer bei mir, wenn Du konntest. Wie oft bin ich fast auf Dich getreten, denn Du warst immer hinter mir. Manchmal war ich genervt deswegen – jetzt schäme ich mich dafür.
Irgendwann gab ich Dir den Kosenamen Rin Tin Tin. Ich wußte, daß es diesen Namen wirklich gab, hatte jedoch keine Ahnung, wer sich dahinter verbarg. Heute erst habe ich nachgeschaut: Rin Tin Tin war ein Filmhund in der Rolle eines tapferen Helden. Ich bin erstaunt darüber – wie treffend – denn wie oft in all den Jahren habe ich gedacht, daß ich niemanden kenne, der so tapfer und mutig ist wie Du. Deine ersten Lebensjahre hast Du in einem dunklen, dreckigen Schuppen verbracht, hast gehungert und gedurstet, hattest nur selten und dann nur schmerzhaften Kontakt mit Menschen, hast nie die Sonne gesehen, nie eine Wiese unter den Füßen gespürt. Und so hast Du auch nie richtig laufen gelernt. Du bist immer mehr gehoppelt wie ein Schaukelpferdchen und dabei flogen Deine langen Ohren lustig im Wind. Du hast so viel Schlechtes erlebt in diesen ersten Jahren und Du warst ein einziges Bündel Angst, als wir uns kennenlernten. Doch Deine Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit war noch größer als die Angst. Und so bist Du immer wieder über die Schatten der Vergangenheit gesprungen, beherzt, mutig und tapfer. Wenn Du keine Heldin warst, wer dann? Du warst mein Sonnenschein, 10 Jahre lang. Und Du wirst es immer bleiben. Du, für die ich nie eine Leine brauchte, die nie etwas anderes wollte, als daß wir zusammen sind. Du, die sich immer freute wie eine Schneekönigin, wenn wir etwas zusammen unternahmen, nur Du und ich. Du, die einfach immer da war, glücklich und zufrieden, bescheiden und die so unendlich viel Liebe zu geben hatte. Meine Tina, meine geliebte kleine Rin Tin Tin, alles wird nun so sehr viel anders sein – ohne Dich.
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Oh nein wie fürchterlich. Gestern Abend konnte ich Tina doch noch streicheln und sie hat sich gefreut. Ich kann es gar nicht begreifen. Nun sitze ich hier vor dem PC und heul mir die Seele aus dem Leib. Liebe Karen ich drück Dich aus der Ferne ganz dolle und ruf gerne an, wenn Du magst.
Liebe Tina, Dir wünsche ich bei Deinem Weg über die Regenbogenbrücke alles Gute und möge es Dir dort genauso gut gehen. Vergiß uns nicht. Wir werden Dich niemals vergessen.
Liebe Karen,
ich durfte Tina ja noch kurz kennenlernen und kann gut verstehen, daß Du sie sehr vermissen wirst, die bescheidene alte Dame. Und wenn man noch so viele Tiere aufnimmt, jedes bleibt für sich doch einzigartig und ist durch kein neues zu ersetzen. Aber denk immer daran, wieviele schöne Jahre sie bei Dir noch erleben durfte. Ich selber habe dies einmal erlebt, als ich eine 11,5 Jahre alte Schäferhündin aus dem Tierheim holte. Sie hatte hochgradige HD und war voller Krebs. Wie ist sie aufgelebt, die alte Dame. Wieviel Freude hatte ich noch an ihr, der kaum jemand mehr als 1/2 Jahr Lebenserwartung gegeben hatte. Und dann hat sie mich doch noch mehr als zwei Jahre mit ihrer Anweisenheit erfreut. Vergessen kann und werde ich sie nie, meine alte Cora. Auch wenn der Abschied weh getan hat ist es immer wieder ein tolles Gefühl, so einem gequälten Geschöpf noch einmal ein Zuhause und Liebe geben zu dürfen. Auch wenn Du jetzt noch nicht daran denken magst und kannst, freue ich mich schon für den nächsten Hund, welcher bei Dir ein Zuhause finden darf.
Fühl Dich gedrückt, ich denke an Dich und Deine Rasselbande. Und ruf an, wenn Du magst.
Alles Liebe
Beate
Liebe Karen
ich wünsche Dir ganz, ganz viel Kraft!
Ganz liebe Grüsse
Bettina
Liebe Karen,
ich habe die Nachricht leider erst heute gelesen… Es tut uns so leid. Viele sagen, der Tod ist eine Erlösung, doch du hast der Kleinen schon den Himmel auf Erden geschenkt!!! Wir werden die Kleine auch nicht vergessen. Torbens Schuhe haben immer noch Löcher..:-)) Sei ganz lieb gedrückt von uns. Kristin, Torben, Léon, Louis und Mathilda
Auch ich habe an Weihnachten dieses Schicksal erlebt
Ich holte 2002 eine total verängstigte Chowhündin bei einer Familie weg. Sie war ein einziges Angstbündel und es dauerte ein Jahr bis ich sie anfassen und kämmen durfte. Ihr liebstes waren unsere Spaziergänge und da blühte sie richtig auf. Die Angst verlor sich im Lauf der Jahre und Sheila war der Boss hier auf dem Gnadenhof. Leise, nicht einfordernd und doch eine Respektsperson für das Rudel.
Sie schlich sich in mein Herz und hat es mir gestohlen.
Wir haben viel erlebt und viel gekämpft. Sheila war von anfang an inkontinent und die TA Besuche waren jedesmal ein Horror. Doch es gelang mir Sheila jetzt über ein halbes Jahr trocken zu haben mit Homöopathie. Doch die Nieren ware schon so geschädigt, dass keine Diät oder anderes mehr half.
An Weihnachten zeigte mir Sheila, dass sie gehen möchte und dass sie sich verabschieden möchte. Niemehr werde ich ihr Köpfchen küssen bevor sie ihr Futter kriegt. Nie mehr wird sie ihr Köpfchen an meinen Beinen reiben und mir zeigen, wie sehr sie mir vertraut.
Es waren sehr traurige Tage und ich dachte, jetzt ist der Platz von Sheila leer. Doch seit heute kommt unser Asproulis, ein ganz schüchterner und sehr misshandelter Jagdhund aus Griechenland in die Wohnung und genießt die Nähe zu mir.
Leider können nicht alle hier lebenden Hunde mit in der Wohnung leben. Sie haben das ganze Erdgeschoß für sich und können ins Haus wie und wann sie wollen. Nur die Oldies, Kranken und ganz schlimmen Fälle leben bei mir in der Wohnung. (Sonst wäre kein Durchkommen mehr hier oben) und jetzt hat Asproulis den Platz von Sheila eingenommen. Zumindest bis jetzt räumlich aber auch schon in meinem Herzen. Aber jedes Tier ist einmalig und hinterläßt einen ganz persönlichen Pfoten- Huf- oder Fußabdruck.
Das wollte ich nur auch loswerden,denn es tut so weh, wenn man einen Freund oder eine Freundin verliert und loslassen muß.
Alles Gute für das Neue Jahr
Petra